Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse by Thomas Meyer

Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse by Thomas Meyer

Autor:Thomas Meyer
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Salis Verlag
veröffentlicht: 2012-01-15T00:00:00+00:00


Zweiter Teil

Nischt ale zures kumen fun himl.

Jüdisches Sprichwort

Heimbringen! Vorstellen! Chassene machen!

Am nächsten tog war alles anders.

Seit ich die ojgn aufgeschlagen und neben mir die verwuschelte Michal erblickt hatte, war alles in mir schöner und wahrer geworden. Und noch nie hatte mir etwas so gut geschmeckt wie der israelische Salat, den sie für uns zum frischtik zubereitete.

Michal wohnte in einem der typischen israelischen Bauhaus-Apartmenthäuser, im obersten schtok und mit etwas Sicht auf das Mittelmeer, wo die sun kräftig herumglitzerte. Ein reptiliengrüner Armeehelikopter knatterte die Küste entlang, von der Straße herauf hupte es in zahlreichen Tonlagen, und unter dem winzigen Tisch auf dem winzigen Balkon spielten Michals gebrojnter fus und mein schneeweißer miteinander. Wir stießen unsere gopln in Gurken-, Paprika- und Tomatenwürfelchen und priesen das lebn.

Es war der ideale Moment für einen Anruf meiner mame.

»Jo«, meldete ich mich mit vollem Mund, nachdem ich im Kleiderhaufen vor Michals bet mein Handy gefunden hatte.

Obwohl er ihr so viel zures bereitet hatte, freute sich die mame, den sininke dranzuhaben.

Wie das Wetter sei!

Das Wetter sei großartig; ich sei schließlich in Israel, sagte ich und ging zurik auf den Balkon.

Und wie das Essen sei!

Das Essen sei großartig; ich sei schließlich in Israel, sagte ich und steckte mir eine Olive in den Mund, nachdem ich sie in eine kleine Schüssel Sesambrei getunkt hatte.

»Und hast du a mejdl kennengelernt?«

Dem sei so, bestätigte ich, ein großartiges, und legte meine hant auf Michals bloßen Oberschenkel, den sie mir einladend entgegenschob.

Nun geriet die mame ganz aus dem hajske: »Gwald geschrign!«, rief sie wieder und wieder erfreut.

Michal, die von dem Telefonat einzig mitbekam, dass der lojt-schprecher meines Handys sich überschlug, machte ein amüsiertes punem.

Meine mame fajerte sodann eine Reihe von Fragen und Anordnungen auf mich ab: Name! Alter! Telefon-numer der Mutter! Heimbringen! Vorstellen! Chassene machen!

Das sei alles viel zu fri, antwortete ich, und vermutlich auch nicht angebracht.

Meine Mutter widersprach heftig: Ich solle nicht tun wi a bok, sie habe nun lange genug gewartet, ach was: gelitten; außerdem sei ich auch nicht mehr der Jüngste, sondern genau genommen weit über ein marktgerechtes elter hinaus, und ich solle nicht länger schmonzes reden, sondern dieses mejdl jetzt nach Hause bringen, diese – wie sie überhaupt heiße?

»Michal«, grinste ich Michal an.

Die Gemeinte lüftete ihr T-Shirt und grinste zurik.

Rabbiner Wolf hatte nicht gelogen.

Also, fuhr meine mame fort, ich solle jetzt diese Michal nach Hause schaffen, damit man nun ENDLICH chassene machen könne. Oder ob sie, die mame, in den nächsten aero-plan steigen und vor Ort nach dem Rechten sehen müsse?

Ich bat meine Mutter um eine sekund Pause und fragte Michal, was das zwischen uns eigentlich sei, wie man das nenne; um eine Ehe handle es sich ja vermutlich nicht, aberworum denn dann?

Michal zog ihr T-Shirt ganz aus und informierte mich, bei unserer Verbindung handle es sich um a schtup. Dann führte sie meine hant an ihre bloße, feste brist.

Ich vermeldete meiner mame vergnügt, die Bekanntschaft mit Michal falle lediglich unter die Kategorie schtup; ein Besuch erübrige sich daher höchstwahrscheinlich.

Darauf kam erst amol gar nichts mehr.

Dann, wie bei einem



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